Einsichten in ökologische Zusammenhänge

Die Dieter Mennekes-Umweltstiftung (DiMUS) soll den Stiftungszweck “Bildung” unter anderem durch Maßnahmen fördern, die dazu dienen „Kinder und Jugendliche an die Natur heranzuführen und ihnen Erkenntnisse und Einsichten in ökologische Zusammenhänge sowie Möglichkeiten zum Schutz und zur Pflege von Umwelt und Natur zu vermitteln“. Die Stiftung konzentriert sich dabei auf Regionen, in denen sie selber im Umweltschutz aktiv ist.

Unterricht im Freien

Nicht nur in Berlin gibt es einen Kreuzberg, sondern auch in Kirchhundem. Von der bewaldeten Anhöhe aus hat man im Winter einen Panoramablick in die Täler von Hundem und Flape. In den 1950er Jahren wurde das Plateau von der katholischen Pfadfinderschaft St. Georg als Zeltlagerplatz genutzt. Später verwilderte das Areal und wurde von Ginster überwuchert. Es befindet sich heute im Besitz der Dieter Mennekes-Umweltstiftung. Die Neubelebung der Pfadfinder-Tradition hat eine Vorgeschichte:

Einmal im Jahr veranstaltet die Grundschule am Kreuzberg eine Waldwoche. Die Kinder der Klassen 1 bis 4 bekommen in dieser Zeit die Gelegenheit, draußen in der Natur zu spielen und zu lernen. Mit Klemmbrettern in der Hand werden Pflanzen bestimmt und Insekten erforscht. 2018 entstand daraus die Idee eines Waldklassenzimmers. An ihrer Umsetzung beteiligten sich Erzieherinnen des Kindergartens Sankt Peter und Paul und Pädagogen der Sekundarschule Hundem-Lenne. Als Standort für das Klassenzimmer unter freiem Himmel bot sich das Plateau auf der Kuppe des Kreuzbergs an. In einer Gemeinschaftsaktion von Lehrern, Eltern und Vereinen wurde die Fläche samt Waldweg gangbar gemacht und mit wetterfestem Mobiliar – Schultafel, Holzbänke und Steintische (Gabione) – ausgestattet. Im Juni 2019 konnte die Einweihung gefeiert werden. Das Waldklassenzimmer wird seitdem von den drei Bildungseinrichtungen und von Jugendgruppen aus dem Ort genutzt. Das Lernen im Grünen ist nicht als Frontalunterricht gedacht. Vielmehr werden die Kinder dazu ermutigt, eigenständig ihre Umgebung zu erkunden. Lehrerinnen berichten, dass manche Kinder, denen das Stillsitzen in der Schule schwer fällt, in der Natur regelrecht aufblühen. Besonders beliebt ist das Budenbauen.

Tipis in Deutschland

Dieter Mennekes war Zeit seines Lebens von der Kultur der Ureinwohner der nordamerikanischen Prärie fasziniert. Von einer USA-Reise brachte er ein Tipi aus Oklahoma mit ins Sauerland. Das verschenkte er irgendwann an einen Kindergarten in Würdinghausen. Und weil dies bei den Kindern so gut ankam, hat er ein halbes Dutzend Indianerzelte Made in Germany nachbestellt und ebenfalls an Kitas verteilt. Sie bieten Platz für etwa 25 Kinder und werden für vielfältige Zwecke genutzt: als Aufenthaltsort in Pausen, als Vorleseraum, als Kulisse für Rollenspiele. „Die Kinder lieben ihr Tipi“, versichern die Erzieherinnen. Damit Zeltplanen und Holzstangen den Winter überstehen, wird das Tipi im Herbst ab- und im Frühjahr wieder aufgebaut.