Was für eine rauchfreie Gastronomie spricht

Allein in Deutschland sterben jedes Jahr rund 120.000 Menschen an den Folgen des Tabakkonsums. Für Dieter Mennekes war das Rauchen deshalb „das größte vermeidbare Übel“. Im „Einsatz gegen die gesundheitsschädliche Umweltverschmutzung durch Rauchen“ sah er eine der vordringlichen Aufgaben seiner Umweltstiftung. Zu den wichtigsten Kooperationspartnern der Stiftung gehörte die Stabstelle Krebsprävention am Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) in Heidelberg.

Im Mittelpunkt der Zusammenarbeit stand der Nichtraucherschutz im Gastgewerbe. Anders als in vielen anderen Staaten haben die Gesetzgeber in Deutschland lange Zeit nichts unternommen, um Besucher und Beschäftigte der Gastronomie wirksam vor den Schadstoffen im Tabakrauch zu schützen. Zwar sind seit 2007 in allen Bundesländern Gesetze zum Nichtraucherschutz erlassen worden. Doch in den meisten Ländern gibt es bis heute mehr oder weniger umfangreiche Ausnahmeregelungen für Raucherkneipen und Raucherräume. Das DKFZ wollte 2011 herausfinden, wie diese Regelungen umgesetzt worden sind. Hierfür wurden knapp 3.000 Gaststätten in zehn Landeshauptstädten in Augenschein genommen. In der Folgezeit gab es mehrere landesweite Erhebungen, u.a. in Baden-Württemberg und Schleswig-Holstein. Dabei zeigte sich, dass Verstöße gegen die gesetzlichen Auflagen an der Tagesordnung waren und in Kneipen, Spielhallen und Shisha-Bars von einem wirksamen Nichtraucherschutz keine Rede sein konnte (siehe Abb.1). Daran hat sich in der Zwischenzeit nur wenig geändert: Wer am Feierabend in einer Kneipe ein Bier trinken möchte, ist auch heute noch vielerorts dazu gezwungen, Zigarettenqualm einzuatmen.

Die Stabsstelle Krebsprävention hat seit dem Jahr 2006 repräsentative Umfragen zum Nichtraucherschutz im Gastgewerbe in Auftrag gegeben. Die Erhebung und Auswertung der Daten erfolgten durch die Gesellschaft für Konsumforschung. Die Teilnehmer wurden danach gefragt, ob sie ein generelles Rauchverbot in Gaststätten ablehnen oder befürworten. Der Meinungstrend ist eindeutig: Über die Jahre hinweg nahm der Anteil der Befürworter beständig zu (siehe Abb. 2). Besonders bemerkenswert ist, dass sich zuletzt auch 6 von 10 Rauchern dafür aussprachen, das Rauchen in Gaststätten generell zu verbieten. Sowohl die bundesweite Bestandsaufnahme des Rauchreglements, als auch die Umfrageserie wurden von der Dieter Mennekes-Umweltstiftung mitorganisiert und kofinanziert.