Der Nachwelt schöne Wälder hinterlassen…

… das war das erklärte Lebensziel von Dieter Mennekes. Im südlichen Sauerland, zwischen den Ortschaften Kirchhundem und Würdinghausen, hat er über viele Jahre ein 133 Hektar großes Waldgebiet zusammengekauft, einen Forstbetrieb aufgebaut und bereits in den frühen 2000-er Jahren damit begonnen, den vorherrschenden Nadelwald aus Fichten mit Buchen zu unterpflanzen. Durch das Areal führt der Kriegerweg, eine mittelalterliche Fernverbindung, auf der u.a. Salz von den westfälischen Salinen und Wein aus den Anbauregionen am Rhein transportiert wurde. Die Wagenräder haben sich mit der Zeit tief in den Waldboden eingegraben, weshalb der so entstandene Hohlweg, u.a. im Garten des Stiftungssitzes, noch gut zu erkennen ist.

Westlich des Dorfes Albaum liegt, inmitten des Eigenjagdbezirkes der Stiftung, der sogenannte Krähenpfuhl. Dabei handelt es sich um ein Naturschutzgebiet mit einer besonderen Wachholderheide. Während Wachholder üblicherweise auf trockenen, kalkreichen Standorten zu finden ist, handelt es sich beim Krähenpfuhl um saure, nasse Böden. Aber auch hier ist die Wachholderheide durch jahrhundertelange Beweidung entstanden. Schafe und andere Weidetiere haben den stacheligen Wacholder verschmäht und ihn zugleich vor Beschattung bewahrt, indem sie alles Grün um ihn herum abgrasten. Die historische Kulturlandschaft ist in Europa eine Seltenheit geworden, darum wird die Wacholderweide im Krähenpfuhl sorgsam beweidet und vom Eigentümer, dem Sauerländischen Gebirgsverein (SGV), sorgsam gepflegt. In den vermoorten Bereichen des NSG wachsen zudem die seltenen Wollgräser und die Moosbeere. Sogar eine Fleischfressende Pflanze, der rund-blättrige Sonnentau wurde hier bereits kartiert. Seid einigen Jahren gelang allerdings kein weiterer Nachweis mehr.

Südlich davon, direkt an das NSG angrenzend, sollen früher einmal ein kleiner See und ein Hochmoor existiert haben. Um Forstwirtschaft betreiben zu können, wurden das Hochmoor und der See mithilfe von Entwässerungsgräben trocken gelegt. Da ein Teil der Entwässerungsgräben durch ein Stiftungsgrundstück fließt, versuchen wir aktuell eine Allianz für ein Wiedervernässungsprojekt zu schmieden. Gemeinsam mit der Unteren Naturschutzbehörde des Kreises Olpe, dem SGV und den Grundstückseigentümern der betroffenen Flächen wollen wir eruieren, ob die existierenden Fördermöglichkeiten die Grundstücksbesitzer zu einer Wiedervernässung und damit zumindest zu einem teilweisen Verzicht auf die klassische Forstbewirtschaftung bewegen können.

Von der Grenze des Naturschutzgebietes aus ist in ca. 1,5 km Luftlinie Richtung Nordosten, am Rande von Würdinghausen in Alleinlage gelegen, das ehemalige Wohnhaus des Stifters und jetziger Stiftungssitz der DiMUS zu erwandern. Dieter Mennekes hat das stark renovierungsbedürftige, 1936 erbaute, Fachwerkhaus im Jahr 1976 erworben und von 1978 – 1980 von grundauf renoviert und erweitert. Vor dem Haus breiten sich Gärten mit Obstbäumen und Wiesen aus, die von Hecken durchzogen sind. Bei der Anlage dieser Wallhecken ließ sich Dieter Mennekes von den Arbeiten des Botanikers Heinrich Egon Weber inspirieren. Anfangs wurden mehrere Haufen Baum- und Strauchschnitt aufgeschichtet. In den folgenden Jahren bildeten sie einen geschützten Lebensraum für Nagetiere oder Brutvögel. Besonders die durch die Vögel eingebrachten Samen konnten im Schutz des Gestrüpps gut keimen und so den Grundstock für die späteren Hecken bilden. Deutschlands bekanntester Heckengärtner Hermann Benjes nennt dies den „Plumpsklo-Effekt“. Die so entstandenen Hecken bilden ein artenreiches Biotop mit einer Vielzahl von Beeren, Büschen und Bäumen, mit Hummeln, Schmetterlingen und zahllosen anderen Insekten, mit Vögeln wie der Mönchsgrasmücke und dem Neuntöter, mit Hasen, Füchsen, Rehen und anderem Wild.

Über viele Jahre hat Dieter Mennekes versucht in diesem reichhaltigen Biotop Fasanen, Rebhühner und Kaninchen anzusiedeln. Neben zahlreichen Biotop-verbessernden Maßnahmen hat auch die intensive Bejagung des Raubwildes eine wichtige Rolle bei diesen Versuchen gespielt. Trotz aller Bemühungen ist es nie zu einer dauerhaften Etablierung der Bestände gekommen und so hat sich das neue Stiftungsteam dazu entschieden die Bemühungen einzustellen. Die Anzucht von Tieren für die Auswilderung wurde eingestellt, die Fallen werden abgebaut und die ehemals als Wildacker bewirtschafteten Flächen zwischen den Hecken werden auf extensive Bewirtschaftung umgestellt. Auf Flächen, auf denen aufgrund der existierenden Pachtverhältnisse eine extensive Bewirtschaftung nicht möglich ist, sollen vertraglich abgesicherte Blühstreifen oder Hecken etabliert werden, um kleine Biodiversitätsinseln zu schaffen.

Die Feldhecken vorher …
… und nachher