Ein Leben für die Bewahrung des Naturerbes

Michael Succow gilt als einer der renommiertesten Landschaftsökologen Deutschlands. Der promovierte Biologe war in der Wendezeit stellvertretender Minister für Natur-, Umweltschutz und Wasserwirtschaft in der DDR. Er hat maßgeblich dazu beigetragen, dass der Ministerrat auf seiner letzten Sitzung ein Nationalpark-Programm verabschiedete, mit dem rund 7 Prozent des Staatsgebiets unter Naturschutz gestellt wurden. Dabei handelte es sich um ehemalige Grenzsicherungsräume, Truppenübungsplätze und Staatsjagdgebiete wie die Schorfheide. 1992 wurde Succow auf den Lehrstuhl für Geobotanik an der Universität Greifswald berufen. Im Rahmen seiner Professur hat er mehrere Nachfolgestaaten der Sowjetunion bei der Einrichtung von Nationalparks beraten. Für seine Verdienste bei der Schaffung von Biosphärenreservaten wurde er 1997 mit dem Alternativen Nobelpreis ausgezeichnet. Mit dem Preisgeld finanzierte er zwei Jahre später die Gründung einer eigenen Stiftung – der Michael Succow Stiftung zum Schutz der Natur.

Heute hat die Stiftung rund 40 Mitarbeiter und zahlreiche ehrenamtliche Helfer. Sie ist weltweit in über 20 Ländern aktiv, darunter Äthiopien, Kasachstan und Myanmar. Michael Succow bemüht sich insbesondere um die Erforschung und Erhaltung von Mooren. Nasse Moore sind ein wichtiger Kohlenstoffspeicher; sie vor der Austrocknung zu bewahren, ist ein Beitrag zum Klimaschutz. In Deutschland verfügt die Succow Stiftung vor allem in Mecklenburg-Vorpommern über ein Dutzend Naturerbe-Flächen. An einigen Standorten werden Konzepte zur nachhaltigen Landnutzung erprobt, andere Gebiete bleiben ungenutzt, damit sie sich zur Wildnis entwickeln können. Auf der Insel Koos im Greifswalder Bodden unterhält die Stiftung eine ornithologische Forschungsstation.

Dieter Mennekes gehörte zu den langjährigen Förderern der Arbeit von Michael Succow. 2012 erschien unter dem Titel „Naturschutz in Deutschland“ eine Buchdokumentation über das Nationalpark-Programm in der ehemaligen DDR, auch sie wurde von Mennekes gefördert. Seit einigen Jahren finanziert die DiMUS darüber hinaus einen Teil des Gehalts der persönlichen Assistentin von Michael Succow.